19. April 2024

Illegale Trails in Koblenz – Canyon will mehr Verantwortung übernehmen

Nein, wir haben den Geographie-Unterricht in der Schule nicht geschwänzt und wissen: Koblenz liegt nicht im Bikepark Ruhrpott. Und trotzdem wollen wir an dieser Stelle über die Mountainbike Initiative vor Ort berichten. Insgesamt kämpfen Biker*innen wie Kevin, Linus und Matthias mit ihrer Crew und deren Vorgängern bereits seit mindestens 2013 für ein attraktives Trailangebot in der drittgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz mit knapp 114.000 Einwohnern und einer großen MTB-Szene.

Auch hier gibt es immer wieder Konflikte mit dem Forstamt und Behörden aufgrund illegal angelegter Strecken im Koblenzer Stadtwald. Doch Waldhüter Marc Brombach geht jetzt einen anderen Weg, um das lästige Katz-und-Maus-Spiel in den Griff zu bekommen. Brombach geht jetzt auf die Szene zu und setzt auf einen konstruktiven Dialog. Das hört sich im folgenden Beitrag des SWR zumindest schon mal sehr harmonisch an.

Canyon bezieht Stellung

Noch interessanter ist meiner Meinung nach das Statement aus der Presseabteilung des ortsansässigen Versenders Canyon. Die Firma verkauft jährlich ca. 100.000 Räder in alle Welt und hatte 2018 einen Umsatz von 200 Millionen Euro. Und jetzt stellt sich Global Communication Manager Thorsten Lewandowski (bis 2017 bei Merida) vor die Kamera und entschuldigt sich beinahe für die Herstellung von potenten Mountainbikes. Das fühlt sich so an, als wenn Enzo Ferrari sich für den Bau von brachialen Sportwagen schämt…

Etwas klarer wird die Sache, wenn man Thorsten in einem weiteren Beitrag vom SWR-Jugendradioprogramm „Das Ding“ genauer zuhört. Denn dort folgt das „Geständnis“, dass man im Rahmen des firmeneigenen Pure Cycling Festivals auch gerne die Trails vor Ort nutzt.

Wie dem auch sei: Chapeau! an Canyon für diesen klaren Worte. Und jetzt seht bitte zu, das bei euch alle zufrieden werden. Ihr habt die Macht dazu!

Shoutout an alle Kämpfer*innen vor Ort und an Linus und Matthias für den Mut, vor die Kamera zu treten. Und dann noch so professionell abzuliefern.



Falls ihr noch etwas Zeit übrig habt, dann schaut euch unbedingt noch den Beitrag von Anton an. Der 10-jährige Hachenburger hat sich allein vor den Stadtrat gestellt und eine Mountainbike-Strecke durchgesetzt. Das ist krass! Respekt2!

3 Gedanken zu “Illegale Trails in Koblenz – Canyon will mehr Verantwortung übernehmen

  1. Es wäre eine tolle Sache, wenn sich ein namhafter Bike-Versender aus Bocholt ebenfalls engagieren würde, um hier das eine oder andere Projekt zu unterstützen und so das legale Mountainbiken voranzubringen. Vielleicht sollte man dort einfach mal „anklingeln“ 😉

    1. Hallo Gerd,

      das ist grundsätzlich eine sehr gute Idee. Hierzu müssen wir allerdings erst noch etwas mehr am Unterbau feilen und an einer guten Kommunikation und Koordination arbeiten. Aber da sind wir gefühlt auf einem guten und richtigen Weg…

      VG
      Rudi

  2. Gerne auch etwas „moderatere“ Strecken für die Cyclocrosser – in der Haard klappt das auch auf den allermeisten „Waldwegen“ bislang noch recht gut. Mal sehen was der Herbst/Winter bringt.

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